Im Gespräch mit dem Handelsblatt: „Rezepte gegen die Schwäche“

Unser Kollege Marc Ackermann hat sich mit dem Handelsblatt darüber unterhalten, wie sich Mittelständler auf Phasen konjunktureller Abkühlung vorbereiten und mit welchen Maßnahmen sie gezielt auf entsprechende Entwicklungen reagieren können (Handelsblatt, Ausgabe Nr. 171, 05.09.2019, Seite 50).

Diesen Überlegungen voranzustellen ist die generelle Frage, was bedeutet konjunktureller Abschwung und was sind seine Ursachen? Aus Unternehmenssicht führt konjunktureller Abschwung zu rückläufigen Erträgen – bedingt durch geringere Verkäufe oder schlechtere Preise, in ungünstigen Konstellationen sogar durch beide Effekte gleichzeitig. Seine Ursachen sind häufig vielfältig und komplex, dennoch kann man in der Regel Effekte aus allgemeinen konjunkturellen Wellen und Konjunktureinbrüche aus exogenen, einmaligen oder eher außerordentlichen Faktoren, z.B. die Weltwirtschaftskrise 2008/2009 oder Verwerfungen im Welthandel durch einen „Handelskrieg“ zwischen USA und China oder den anstehenden Brexit, voneinander abgrenzen.

Wie sollen KMU auf die sich aktuell abzeichnende Konjunkturschwäche der Weltwirtschaft reagieren? Welche internen Maßnahmen und Anpassungen sind sinnvoll und zielführend?

  • Ertragsrückgänge auf Unternehmensseite führen generell und auch bei KMU zu dem nachvollziehbaren Versuch, der rückläufigen Einnahmenseite mit gegenläufigen Maßnahmen auf der Kostenseite zu begegnen. Voraussetzung hierbei ist, dass das Unternehmen intern über die notwendige Transparenz in Bezug auf die Anpassungsfähigkeit seiner aktuellen Kosten- und Erlösstruktur verfügt, um hiervon ausgehend die Effekte möglicher (Kosten-)Maßnahmen auch zahlenseitig abzubilden, damit das angestrebte Vorgehen nachvollziehbar, zielgerichtet und somit letztendlich auch erfolgreich sein kann. In Restrukturierungs- und Sanierungsmandaten stellen wir immer wieder fest, dass auch und gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) diese (zahlenseitige) Transparenz nicht immer vorhanden ist. Daher bildet den Startpunkt einer entsprechenden externen Begleitung überwiegend die gemeinsame Erstellung, Plausibilisierung und Erweiterung der Unternehmensplanung, um so die notwendige Transparenz herzustellen.
  • Neben der Prüfung und Einleitung von entsprechenden Kostensenkungsmaßnahmen sollten spätestens einsetzende konjunkturelle Abschwünge und die damit einhergehenden marktseitigen Absatzschwierigkeiten als Ausgangspunkt genutzt werden, auch das bestehende Geschäftsmodell und dessen Zukunftsfähigkeit generell auf den Prüfstand zu stellen. Diese Fragestellung kann man auch umformulieren: Ist mein Unternehmen gerade tatsächlich nur das „Opfer“ einer (exogenen) konjunkturellen Abkühlung oder gab es bereits in eigentlich „auskömmlichen“ Konjunkturphasen ertragsbeeinträchtigende Faktoren und Schwächen? Falls solche „internen“ Ertragshemmnisse zusätzlich anzutreffen sind, erhöht der nun drohende Konjunkturabschwung lediglich die Dynamik einer latent bereits vorhandenen Unternehmenskrise. Die eigentliche Ursache für diese Krise liegt dann jedoch in generell zu niedrigen und häufig unter dem Branchenschnitt liegenden Ertragsrelationen, die eine (ausreichende) Rücklagenbildung für genau solche Phasen der konjunkturellen Abkühlung verhindert haben.

 

Fazit für die Praxis

Im Handelsblatt fasste Marc Ackermann die Handlungsoptionen so zusammen: „KMU sollten der sich abzeichnenden Konjunkturschwäche mit Transparenz in ihrer Zukunftsplanung begegnen.“ (*)  Das bedeutet für die Praxis: „Auf Basis einer fundierten und aussagekräftigen Unternehmensplanung sollen sie Kosteneinsparungspotenziale analysieren und umsetzen.“ (*), so Ackermann im Gespräch. Da die Anpassungen auf der Kostenseite naturgemäß nur eine nachvollziehbare Reaktion auf die erkannte Konjunkturschwäche darstellen, sollten diese Phasen aber auch immer dazu genutzt werden, das eigene Geschäftsmodell einem regelmäßig notwendigen Check zu unterziehen. „Mitunter werden dann strategische Anpassungen notwendig, um es zukunftsfähig zu gestalten“ erläutert Marc Ackermann im Handelsblatt.

Quelle: (*) Handelsblatt, Ausgabe Nr. 171, 05.09.2019, Seite 50.

 

Weitergehende Informationen und Fragen

AMB unterstützt mittelständische (Familien-)Unternehmen in allen Fragen der strategischen und operativen Unternehmensführung. Durch die gemeinsame Erarbeitung einer mittelfristigen Businessplanung schaffen wir die notwendige Transparenz als Ausgangspunkt für alle weiteren Fragestellungen. Hiervon ausgehen können durch regelmäßiges Reporting und Controlling zeitnah Steuerungsimpulse und Maßnahmen – sowohl strategisch als auch operativ oder vertrieblich – eingeleitet und gemeinsam umgesetzt werden. Und auch in Konsolidierungs- und Restrukturierungsphasen begleiten wir mittelständische Unternehmen mit dieser Transparenz, zielgerichtet den Weg einer nachhaltigen Neuorientierung zu finden. Nutzen Sie unsere Erfahrung und nehmen Kontakt mit uns auf.