Unternehmensnachfolge als Sanierungsinstrument: Wo liegen die kritischen Erfolgsfaktoren?

In der Ausgabe 09-10/2017 der Zeitschrift InsoPraktiker hat sich Marc Ackermann mit den Besonderheiten der Sanierung mittelständischer Unternehmen im Rahmen der Unternehmensnachfolge beschäftigt.

Unternehmenskrisen und ihre Ursachen sind so vielfältig wie die Unternehmen selbst. Studien zu den Gründen für die Stellung von Insolvenzanträgen führen regelmäßig Managementfehler wie autoritäres und rigides Führungsverhalten als bedeutende Ursachen an.

Eine besondere Brisanz erfahren diese im Führungsverhalten der Unternehmer liegenden Ursachen vor dem Hintergrund der stark von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) geprägten Unternehmenslandschaft in Deutschland.

Zur Auflösung dieses Spannungsfeldes bei eigentümer- und familiengeführten Unternehmen hat sich in der Praxis der Einsatz des Instruments der Unternehmensnachfolge vielfach als zielführende Handlungsoption erwiesen.

 

Unternehmensnachfolge: Ein Sanierungsinstrument?
erschienen in: InsoPraktiker, IP 09-10/2017 (PDF, 1,7 MB)

 

Besonderheiten von Krisensituationen in Familienunternehmen

Um die Besonderheiten von Familienunternehmen gerade in Krisensituationen besser zu verstehen, ist in der Praxis eine weitergehende Differenzierung notwendig. Mit dem Kriterium der Einheitlichkeit von Eigentum und Leitung lässt sich dieser Unterschied sehr gut auf den Punkt bringen. Sobald die Eigentümer auch die strategische und operative Geschäftsführung innehaben, geraten sie in Krisensituationen als handelnde Personen auch immer in den Fokus der Ursachenanalyse.

 

Betriebswirtschaftliche Anforderungen an das Sanierungsinstrument der Unternehmensnachfolge

Die generellen betriebswirtschaftlichen Erfolgsfaktoren von Unternehmensnachfolgen gelten auch unverändert in Krisensituationen. Bei Verwendung als Sanierungsinstrument kommen jedoch noch weitere Aspekte hinzu, die den Erfolg der Unternehmensübergabe maßgeblich beeinflussen. Während geregelte Übergaben in der Regel einen zumindest mittelfristig ausgerichteten Prozess darstellen, sind Krisensituationen immer mit einem deutlich höheren Zeitdruck verbunden, der alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen stellt. Gleichsam erhöhen sich auch die Anforderungen an potenzielle (Familien-)Nachfolger, da diese in der Krisensituation in die Rolle des „Sanierungs“-Managers schlüpfen müssen oder alternativ entsprechend qualifizierten Beistand benötigen.

 

Rechtliche Anforderungen der Unternehmensnachfolge in Krisensituationen

Sobald Unternehmensnachfolgen in akuten Krisenphasen erfolgen sollen, verschärfen sich auch die rechtlichen Anforderungen. Im Kurzfristbereich ist in dieser Situation zuerst das Vorliegen von Insolvenzantragsgründen zu prüfen, um Haftungsansprüche im Falle des Scheiterns der Sanierungsbemühungen frühzeitig auszuschließen. Gleichsam ist für die mittlere und lange Sicht die nachhaltige Sanierungsfähigkeit des Unternehmens herauszuarbeiten. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Übergang auf die nächste Generation auch von nachhaltigem Erfolg gekrönt sein wird.

 

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