Im Gespräch mit der F.A.Z. zu Corona-bedingten Unternehmenskrisen: „Finanzierungspartner bieten aktiv Unterstützung an“

Unser Kollege Marc Ackermann hat sich mit der F.A.Z. darüber unterhalten, welche Sorgen Mittelständler im Hinblick auf die Corona-Pandemie umtreiben und wie ein möglicher Liquiditätsbedarf gedeckt werden kann (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. April 2020).

Die Corona-Pandemie hat im Mittelstand zu großer Verunsicherung geführt; die Dynamik der Entwicklung und auch die Auswirkungen auf die Wirtschaft waren nicht vorhersehbar – jetzt stehen Unternehmer unter Zugzwang: Sie müssen schnell Entscheidungen treffen, um ihr Unternehmen sicher durch die aktuell unsicheren Zeiten in eine stabile Zukunft führen zu können.

Marc Ackermann weist im Gespräch darauf hin, dass transparente Zahlenwerke als verlässliche Basis für treffsichere Entscheidungen unabdingbar sind. Mithin werden diejenigen Unternehmen die Corona-Krise am besten überstehen, die über ein transparentes, integriertes Planungsmodell verfügen. Ein solches ermöglicht in der aktuellen Situation die Abbildung von Szenariorechnungen, mit denen die Auswirkungen von Corona auf Rentabilität und Liquidität transparent und für Kreditgeber nachvollziehbar dargestellt werden können.

Wie können Corona-geschädigte Unternehmen konkret auf Umsatzeinbrüche und damit verbundene Liquiditätsengpässe reagieren? Welche Maßnahmen und Anpassungen sind sinnvoll und zielführend?

  • Die Hausbanken zeigen sich derzeit bemüht, gemeinsam mit den Unternehmen die aktuelle Situation durchzustehen. Da Zeit aber ein entscheidender Faktor ist, sind hier die ersten Stellschrauben für eine Liquiditätsentlastung die Tilgungsaussetzung, die Stundung von Leasingraten oder der Verzicht auf Skontonutzung.
  • Auch die Beschaffung von Liquidität über Kreditplattformen erscheint als schneller Weg neben dem klassischen Hausbankverfahren ein weiterer Baustein zur Liquiditätssicherung – zumindest für Unternehmen, die vor der Corona-Pandemie keinen bonitären Belastungen ausgesetzt waren. „Ein schneller Antrags- und Genehmigungsprozess ist in solchen Situationen sicher ein klarer Vorteil und spricht für Kreditplattformen als ein weiterer Zugangskanal zu frischem Geld. Im Sinne eines breit aufgestellten und ausgewogenen Finanzierungsmix sehe ich sie jedoch eher als Ergänzung zur Hausbank.“ (*), so Marc Ackermann in der F.A.Z.
  • Zu den öffentlichen Hilfsprogrammen führt er an, dass die Förderprogramme von KfW und Bürgschaftsbanken im Hausbankverfahren beantragt werden. Mithin wird dort ein kapazitärer Engpass zu erwarten sein. Auch die regulatorischen Anforderungen an Banken im Kreditvergabeprozess sind von den Banken einzuhalten (Anmerkung: Die Anforderung an Banken, Sanierungskonzepte einzufordern, wurde durch die BaFin nach der Aufzeichnung des Interviews für Unternehmen ausgesetzt, die ausschließlich wegen der Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind). Im Ergebnis fasst Ackermann zusammen: „Dennoch wird nach aktueller Einschätzung eine große Zahl von Unternehmen durch die Hilfspakete der Bundesregierung in eine deutlich bessere Ausgangslage versetzt, die Corona-Krise nachhaltig zu meistern.“ (*)

 

Fazit für die Praxis

KMU sollten schnellstmöglich transparente Zahlenwerke als Basis für fundierte Entscheidungen schaffen. Dann können in der aktuell schwierigen Lage alle sinnvollen Maßnahmen schnell beschritten werden.  Sowohl Entscheidungen über die Beantragung von Kurzarbeit als auch die Frage, ob klassische Kreditprogramme, KfW-Hilfsprogramme, Sale-and-Lease-Back oder die Beschaffung von Liquidität über Kreditplattformen der richtige Weg ist, sollten auf einer umfassenden Entscheidungsgrundlage fußen.

Quelle: (*) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. April 2020, Verlagsspezial „Mittelstandsfinanzierung“.

 

Weitergehende Informationen und Fragen

AMB unterstützt mittelständische (Familien-)Unternehmen in allen Fragen der strategischen und operativen Unternehmensführung. Durch die gemeinsame Erarbeitung einer mittelfristigen Businessplanung schaffen wir die notwendige Transparenz als Ausgangspunkt für alle weiteren Fragestellungen. Hiervon ausgehen können durch regelmäßiges Reporting und Controlling zeitnah Steuerungsimpulse und Maßnahmen – sowohl strategisch als auch operativ oder vertrieblich – eingeleitet und gemeinsam umgesetzt werden. Und auch in Konsolidierungs- und Restrukturierungsphasen begleiten wir mittelständische Unternehmen mit dieser Transparenz, zielgerichtet den Weg einer nachhaltigen Neuorientierung zu finden. Nutzen Sie unsere Erfahrung und nehmen Kontakt mit uns auf.